Dieses Buch ist wie ein schneller Basslauf in einem Rocksong, es wummert los und erfasst den Leser an Kopf und Körper. Dehmers schreibt zornig, mitunter trocken humorvoll oder sarkastisch, er schont nichts und niemanden. Der Verlag hat darauf verzichtet in den Stil einzugreifen, das Buch entspricht Dehmer’s lockeren Sprechduktus.

Für PsychotherapeutInnen ist dieses Buch ein Lehrstück, das jede und jeder, der mit Jungen und Männern arbeitet, die sexuelle Gewalt erlitten haben, gelesen haben sollte. Es geht in dem Buch aber auch um Freundschaften, um Liebe und auch um Genesung. Einer der wichtigsten Resilienzfaktoren, über die Huckele spricht ist sein Humor.

Das erschütternde Selbstzeugnis geht unter die Haut und verstört, macht nachdenklich und hoffentlich sensibel für Fakten, gegen die sich die Vorstellungskraft wehrt. Unbedingt zu empfehlen!

Klartext hilft. Dehmers spricht ihn. In rationaler Leidenschaft, innerlich erregt und doch äußerlich gelassen.

Atemlos hetzt man als Leser dem Autor hinterher und möchte auf der letzten Seite am liebsten nach einer Fortsetzung greifen.

Dehmers Buch sollte zur Pflichtlektüre für PädagogInnen und PsychotherapeutInnen werden.

Der autobiographische Bericht ist qualvoll und unerbittlich, weil es für die Psyche dieses als Jugendlichen sexuell misbrauchten keine Gnade gibt.

Dehmers schont nicht die Leser, nicht die Täter und schon gar nicht sich selbst.

Der Autor stellt keine Worthülsen in den Weg, verschleiert nicht den Missbrauch mit blumigen Formulierungen.